CONDA.ch
Impact Investment Framework
Unser Ansatz zu Impact Investments
einfach erklärt - als Unterstützung für
Deine Entscheidung für eine nachhaltige Investition.
Bei Fragen oder Feedback zu unserem Framework,
melde Dich gerne an team@conda.ch
Wir freuen uns auf Deine Nachricht!
Wirklichen Impact mit Deinen Investments generieren
Wenn Du als Investor Impact mit Deinem Vermögen leisten möchtest, ist dies am direktesten über Investitionen in privat gehaltene Firmen möglich, welchen Du somit zusätzliches Kapital zum Wachstum lieferst. Diese Anlageklasse ist jedoch oftmals professionellen Investoren vorbehalten.
Über CONDA.ch Crowdinvestments bekommst Du Zugang zu dieser Anlageklasse. Weitere Infos hierzu findest du im CONDA.ch Investitionsleitfaden.
Wenn Du Aktienfonds, ETF oder Anteile eines Unternehmens an der Börse kaufst, erhält diese Firma dadurch kein zusätzliches Kapital. Es gibt zwar verschiedene Ansätze, um auch in dieser Anlageklasse Impact zu generieren (Divestment-Strategien, Engagement etc.), jedoch ist dies viel schwieriger messbar und belegbar.
Start-Ups und KMU sind wichtige Treiber für die Erreichung der Sustainable Development Goals
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 Ziele der Vereinten Nationen, welche als Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung vereinbart wurden. Diese beinhalten Ziele wie keine Armut (Nr. 1), bezahlbare und saubere Energie (Nr. 7), oder auch nachhaltiger Konsum (Nr. 12), um nur ein paar wenige zu nennen.
Start-Ups sowie kleine und mittlere Unternehmen beschäftigen in den meisten Ländern dieser Welt einen Grossteil der Arbeitnehmer (zwischen 53% und 86% in den OECD-Ländern) und sind ein wichtiger Treiber für Innovationen, welche zur Erreichung der SDGs beitragen.
Somit kannst Du als Crowdinvestor in diese Firmen einen direkten Beitrag leisten.
Grundsätze des CONDA.ch Impact Frameworks
Du triffst die Entscheidung:
Wir möchten die nötige Transparenz schaffen, damit du selbst bewerten kannst, ob du ein Unternehmen als nachhaltig empfindest oder nicht. Deshalb verzichten wir bei Conda auf ein von uns erstelltes quantitatives Rating. Stattdessen zeigen wir die, wo das Unternehmen vorbildlich ist, und wo es sich gegebenenfalls noch verbessern kann in Punkto Nachhaltigkeit.
Unser "Double Materiality" Ansatz:
Viele ESG-Ratings haben vor allem eine "Outside-in" Perspektive: Wie wirken gewissen ESG-Risiken auf die Profitabilität der Firma. Das Double Materiality Konzept fügt diesem Ansatz auch die "Inside-out" Perspektive hinzu. Das bedeutet, dass auch der Einfluss der Firma und ihrer Aktivitäten auf Mensch und Natur betrachtet wird. Bei unserem Screening geht es neben der finanziellen Analyse vor allem um diese "Inside-out" Perspektive.
Begleitung der Unternehmen
Wir möchten die Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit begleiten. Der CONDA.ch Impact Framework soll ein mögliches Tool dazu sein, die bereits geleisteten Erfolge, aber auch die Verbesserungsmöglichkeiten vor, während und nach einer Kampagne mit der Community zu teilen. Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeit sollte schliesslich ein regelmässiges Thema für die Investoren Community sein.
Die CONDA.ch Impact Kategorien
Bei Überlegungen zu Nachhaltigkeitsmethodologien geht es in der Regel um zwei Fragestellungen:
- Was produziert die Firma, bzw. was für einen Service bietet sie an? Leisten diese einen positiven oder negativen Beitrag für Gesellschaft und Umwelt?
- Wie werden die Produkte oder Services erzeugt und bereitgestellt? Sind Rohstoffbeschaffung, Produktionsmethoden und Arbeitspraktiken in Einklang mit verschiedenen Normen etc.?
Da Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit unterschiedlich angehen, unterteilen wir diese in zwei Gruppen:
Nachhaltiges Business
Ein Nachhaltiges Business möchte seine Produkte und Services im Einklang mit nachhaltigen Standards in Bezug auf Mensch und Natur bereitstellen. Diese Unternehmen haben eine Vision, nachhaltig zu operieren, ohne jedoch einen expliziten Impact über die Produkte und Services zu schaffen.
Wir lehnen uns hier an die Definition einer "Sustainability-aligned organisation" der Impact Management Plattform an: “Unternehmen, Investoren und Finanzinstitute, bei denen die Erzielung positiver Auswirkungen nicht zu ihrem Zweck gehört, deren Vision jedoch darin besteht, nachhaltig zu wirtschaften. Mit anderen Worten: Diese Organisationen versuchen, im Einklang mit Mindestanforderungen an die Nachhaltigkeit für Menschen und die natürliche Umwelt zu arbeiten [...]”. (Original: Enterprises, investors and financial institutions for which delivering positive impact is not embedded in their purpose, but whose vision is to operate sustainably. In other words, these organisations seek to operate in alignment with minimum sustainability thresholds for people and the natural environment.)
Folgende Kriterien betrachten wir bei der Einschätzung für ein nachhaltiges Business:
Unternehmensstrategie:
- Das Thema Nachhaltigkeit ist tief in der Firma verankert, z. B. über Firmen Werte, Mission oder Vision. Das Unternehmen hat eine klare Positionierung zum Thema Nachhaltigkeit, und diese ist auch öffentlich einsehbar (z. B. auf einer Website).
- Das Unternehmen geht offen mit den Stärken, aber auch mit Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf die eigene Nachhaltigkeit um (z. B. via Kommunikation auf der Website, in den Blog-Artikeln).
- Das Unternehmen hat ein Verständnis von verschiedenen Stakeholdern, die durch die Unternehmensarbeit betroffen sind sowie die Impacts auf diese Stakeholder.
Materialbeschaffung / Wertschöpfungskette:
- Die Firma hat ein detailliertes Verständnis der gesamten Supply Chain (Upstream und Downstream) und möglicher Risiken in der Supply Chain in Bezug auf Nachhaltigkeit.
- Das Unternehmen bezieht nach Möglichkeit lokale und zertifizierte Rohmaterialien (wo zutreffend).
- Produktionsstandort: Das Unternehmen bevorzugt Produktion innerhalb der Schweiz oder der EU. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte transparent kommuniziert werden, warum dies nicht der Fall ist.
- Transport: Der Transport von Materialien und Waren sollte möglichst umweltschonend stattfinden.
Umwelt:
- Energie: Das Unternehmen bezieht ausschliesslich CO2-neutrale Energie, oder hat einen konkreten Plan, dies umzusetzen. Dies gilt im besten Fall auch für Zulieferer.
- Abfall: Das Unternehmen reduziert wo immer möglich Abfall, und recycelt Abfälle (Abfallkonzept).
- Wasser: Das Unternehmen minimiert seinen eigenen Wasserverbrauch mit verschiedenen Massnahmen.
- Emissionen: Im Idealfall hat das Unternehmen ein gutes Verständnis von seinen CO2-Emissionen (Scope 1, 2, 3) auf Produkt oder Firmenebene und hat einen konkreten Plan, diese weiter zu reduzieren.
- Naturverbrauch / Biodiversität: Das Unternehmen hat ein grundlegendes Verständnis von seinem Einfluss auf natürliche Ressourcen und Biodiversität (Kreislaufwirtschaft).
Soziales:
- Das Unternehmen beschäftigt Angestellte nach Möglichkeit mit unbefristeten Arbeitsverträgen.
- Das Unternehmen vermeidet Zulieferer, welche ganze Arbeitsprozesse an Subcontractors auslagern. Wenn dies der Fall ist, sollte dies begründet sein.
Impact Business
Zusätzlich zu den oben genannten Kriterien geht es beim Impact Business auch explizit um die positive Wirkung der Produkte und Services auf Umwelt und Gesellschaft.
Wir lehnen uns hier an die Definition einer «Sustainability-focused organisation» der Impact Management Plattform an: “Unternehmen, Investoren und Finanzinstitute, für die die Erzielung positiver Auswirkungen ein integraler Bestandteil ihres Zwecks und ihrer Ziele ist (im Rahmen der Maßnahmen als nachhaltigkeitsorientierte Organisationen bezeichnet). [...] Das Wirkungsmanagement ist hier ein zentraler Bestandteil der Strategie der Organisation. Die Strategie der Organisation dreht sich um die spezifischen positiven Auswirkungen, zu denen sie beitragen möchte, und um eine Theorie der Veränderung, um diese zu erreichen.”. (Original: Enterprises, investors and financial institutions for which delivering positive impact is an integral part of their purpose and goals (referred to across the actions as sustainability-focused organisations). [...] Impact management here is central to the organisation’s strategy. The organisation’s strategy will revolve around the specific positive impacts it wishes to contribute and a theory of change to deliver these.)
Um den Impact auf die verschiedenen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu bestimmen, beantworten wir gemeinsam mit dem Unternehmen folgende Fragen (angelehnt an den IRIS+ Due Diligence Framework):
- Was? Welches ist die (positive) Wirkung des Unternehmens? Wurde diese bereits auf ein oder mehrere UN Entwicklungsziele (SDGs) und deren Unterziele gemapped?
- Wer? Wer (Personen oder Umwelt) ist von den Produkten positiv beeinflusst. Sind diese möglicherweise Teil von Randgruppen / Minderheiten?
- Wie viel? Quantifizierung des Impacts (insofern vorhanden)
"Das Bessere ist des Guten Feind" (Perfect is the enemy of good)
Die oben genannten Kriterien sind nur eine Auswahl. Nicht alle müssen unbedingt erfüllt sein, um als nachhaltiges oder Impact Business zu gelten auf Conda. Es geht darum, dass wir beim Unternehmen erkennen, dass sie sich mit dem Thema ernsthaft auseinander setzen, und das Thema Nachhaltigkeit strategisch denken. Auch hängt vom jeweiligen Unternehmen ab, welche Faktore wirklich relevant sind (Stichwort Materialität). Da es oftmals Startups und KMU mit limitierten Resourcen sind, sehen wir auch von zu detaillierten quantitativen Metriken und Analysen ab. Wir versuchen euch auf der jeweiligen Kampagnen Seite, die nötigen Informationen für einen fundierten Entscheid zu liefern. Bei Fragen könnt ihr diese natürlich an das Unternehmen oder uns richten.
Quellen und weiterführende Informationen:
- Florian Heeb, Julian Kölbel (2020), The Investor’s Guide to Impact
- Impact Management Platform
- IRIS+ and the five dimensions of impact
- Investors Guide to Impact
- Impact Management Platform